Die Definition der "Legasthenie" ist nicht ganz einfach, da sie in unterschiedlicher Literatur immer wieder unterschiedlich definiert wird. In älteren Forschungsberichten spricht man von Behinderung, Krankheit, Störung und Schwäche. Heute ist man der Meinung "Legasthenie" ist eine genetische Veranlagung. Man kann also sagen, dass durch die Vererbung Legasthenie eine Erscheinung ist die es schon immer gegeben hat und immer geben wird.
Legasthenie liegt oftmals in der Familie und man kann nichts dagegen tun?! Falsch: Legasthenie ist eine differente Sinneswahrnehmung, d.h. trifft ein legasthener Mensch auf Buchstaben sinkt seine Aufmerksamkeit und er begeht Wahrnehmungsfehler. Immer noch gibt es in der Gesellschaft (auch unter Lehrerkolleginnen) die Meinung, dass sich Legasthenie auswächst. Das ist leider nicht so! Im Gegenteil, der Leidensdruck von legasthenen Menschen wächst mit den Anforderungen im Schulsystem. Oft werden solche Kinder als "dumm" bezeichnet. Wo doch Legasthenie überhaupt nichts mit Intelligenz zu tun hat. Und doch höre ich von meinen Schülern immer wieder, dass die Legasthenie-Testung vieler Psychologen in erster Linie aus einem Intelligenztest besteht. Auch im ICD-10 der WHO (World Health Organization) wird Legasthenie noch immer als Krankheit bezeichnet.
Legasthenikern kann in der Anfangsphase (Primarlegasthenie) durch ein gezieltes Wahrnehmungstraining, Aufmerksamkeitstraining und individuelles Symptomtraining geholfen werden. Es stimmt - man kann einen Legastheniker nicht "heilen", aber durch dieses Training entwickeln legasthene Menschen eine bessere Aufmerksamkeit beim Schreiben und Lesen, die Sinneswahrnehmungen werden geschärft und einzelne Symptomfehler werden verbessert.
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